Dogs of the Dow
Dogs of the Dow
Nicht jeder Hundeliebhaber kann auch einen Hund halten. Häufig fehlt einfach die Zeit. Was wäre aber, wenn man gleich zehn Hunde haben könnte, die keinerlei Beaufsichtigung benötigen? Die möglicherweise zusätzlich noch Geld einbringen? Das geht. Bei den „Dogs of the Dow“ handelt es sich nämlich um eine Dividendenstrategie, von der sich Anleger hohe Renditen versprechen können. Mit dieser Strategie ist es zudem möglich, den Markt zu schlagen.
Passives Einkommen durch Dividenden
Aufgrund der steigenden Inflation und den Niedrig- oder sogar Minuszinsen macht es keinen Sinn, Geld auf dem Bankkonto oder einem Sparbuch liegen zu lassen. Mit Dividendenaktien und der „Dogs of the Dow“-Strategie findet man eine effektive Alternative für passives Einkommen und umgeht dabei diese zwei Faktoren.
Wie funktioniert diese Dividendenstrategie?
Die „Dogs of the Dow“-Strategie gibt es bereits seit 1991. Sie wurde vom Wirtschaftswissenschaftler Michael B- O’Higgins vorgestellt und besagt, dass die zehn Aktien mit den größten Dividenden-Renditen aus dem Dow Jones, zu gleichen Anteilen gekauft, nach einem Jahr Haltedauer besser performen sollen als der gesamte Dow Jones.
Woher kommt der Name der Strategie? „Dogs“ bedeutet umgangssprachlich „Wertlose Sache“. Denn mit dem Kauf dieser zehn Aktien investiert man in deutlich unterbewertete Aktien.
Der Hintergrund
In der Regel findet man die „Dogs“ – die Aktien mit hoher Dividenden-Rendite – dann ganz oben in der Liste, wenn deren Kurs stark gesunken ist. Dies kann lediglich kurzfristig infolge eines besonderen Ereignisses der Fall sein. Die sonst sehr stabilen Aktien steigen anschließend wieder.
Mit dem sogenannten Dow-Jones-Industrial-Average-Index werden fast amerikanischen Sektoren abgebildet und auch auf andere Märkte könnte die „Dogs of the Dow“-Strategie problemlos angewendet werden.
Stärken und Schwächen der Strategie
Bei den „Dogs“ handelt es sich um sehr stabile Aktien mit einem guten Geschäftsmodell und zuverlässigen Dividenden-Renditen. Zum Investieren benötigt man nicht viel, die einzelnen Werte sind nicht teuer und auch die Gebühren halten sich in Grenzen, da nur einmal im Jahr gekauft wird.
Dennoch gibt es auch bei dieser Strategie Nachteile: Je nachdem, welche Aktien sich auf der Liste befinden, ist möglicherweise keine oder nur eine geringe Diversifikation gegeben. Anleger müssen zudem immer damit rechnen, dass die Dividendenzahlungen in Krisen ausgesetzt werden. Es darf auch nicht davon ausgegangen werden, dass immer nur stabile Aktien an der Spitze stehen, mit denen der Markt geschlagen werden kann – unter Umständen sind auch mal Verlierer dabei.
Vor allem in den letzten drei Jahren wurden vermehrt und bevorzugt Wachstumswerte gekauft, weshalb die „Dogs of the Dow“-Strategie mehrfach nicht aufging. 2022 birgt jedoch aufgrund der verbreiteten Unsicherheit an den Finanzmärkten wieder hohes Potential für die „Dogs“, unter denen sich dieses Jahr ganz unterschiedliche Werte aus allen Branchen befinden.
Jahr | Dow Jones | Dogs of the Dow | Gewinner |
2010 | 11 | 15,5 | DOGS |
2011 | 5,5 | 12,2 | DOGS |
2012 | 7,3 | 5,7 | DOW |
2013 | 28 | 30,3 | DOGS |
2014 | 7,5 | 7 | DOW |
2015 | -2,23 | -1,2 | DOGS |
2016 | 13 | 16,1 | DOGS |
2017 | 25 | 19,4 | DOW |
2018 | -3,7 | 0 | DOGS |
2019 | 22,3 | 15,5 | DOW |
2020 | 7,2 | -12,6 | DOW |
2021 | 18,73 | 16,3 | DOW |
Auswahl im Jahr 2022
Die Aktien versprechen in diesem Jahr zusätzlich zu den Dividenden-Rendite große Kursgewinne. Auf der Liste finden sich der Chip-Hersteller Intel sowie der Getränkehersteller Coca-Cola oder auch der Industriekonzern 3M. Alle drei Werte erholen sich langsam von den Kurseinbrüchen während der Pandemie und überzeugen zudem durch die Ankündigung neuer Produktionen oder durch einen Image-Wechsel und neue Entwicklungsprogramme.
Mit Amgen hat es auch ein Biotech-Konzern auf die Liste geschafft, der dieses Jahr eine um zehn Prozent höhere Dividenden-Rendite auszahlt. Nach der Übernahme von Acceleron verspricht außerdem der Chemiegigant Merck & Co. hohes Potential – ebenso wie die Kette der Walgreens Boots Alliance Apotheken.
Mit starker Präsenz nach dem Kauf von Noble Energy geht zudem Chevron ins Rennen und von Dow Inc., Verizon Communication und IBM werden besonders hohe Dividenden-Renditen erwartet.
Im Durchschnitt kann von diesen zehn „Dogs“ 2022 eine Rendite von 3,86 Prozent erwartet werden, womit Anleger deutlich über dem 2,45-Prozent-Schnitt der Dividenden-Renditen des gesamten Dow Jones liegen.